Mit Futures zocken

Eine „Bärenmarktrally“ – so der Chefökonom der UN-Entwicklungskonferenz UNCTAD Heiner Flassbeck, spielt sich gerade am Ölmarkt ab. Die Börsenzocker benutzen Futures, um die Preise nach oben zu treiben – ehe die Spekulationsblase platzt und die Preise wieder fallen werden.

Opfer der Börsenzockerei sind vor allem die Menschen in ärmeren Ländern für die Rohstoffe unerschwinglich teuer werden. Als Gegenmittel empfiehlt die UNCTAD hier verstärkte Lagerhaltung, um Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten auszugleichen.

Zu diesem Zweck entstanden übrigens die Futures: Verträge mit Produzenten, über die Lieferung zu festen Preisen zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft. Diese Verträge waren und sind frei handelbar an den Rohstoffbörsen. Doch was anfangs sinnvoll war, ist nun ein reines Zockerinstrument: Der Zahl der Rohstoff-Verträge (auch Ernten) hat sich in nur 10 Jahren verfünffacht. Beweis dafür, dass Spekulanten im Spiel sind: Im Oktober gingen mit den Aktienmärkten auch die Futures-Märkte nach unten – weil die Spekulanten wegen der Bankenpleiten nicht mehr genügend Kredite für ihre Rohstoff-Spekulation bekamen.

Quelle: Frankfurter Rundschau 8.9.2009


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