Fakten und Kommentare

  • Mehr oder weniger

    Börsianer und andere Wirtschaftsexperten feiern seit Monaten, dass die US-Arbeitslosenstatistik sinkende Zahlen meldet und leiten daraus kurssteigernde Zukunftserwartungen ab. Jetzt hat die Internet-Zeitschrift „Telepolis“ darauf hingewiesen, dass die US-Arbeitslosenstatistik die wahren Verhältnisse nicht wiederspiegelt: In den USA tauchen nur Arbeitslose in der Statistik auf, die höchstens ein Jahr arbeitslos sind. Langzeitarbeitslose verschwinden aus den amtlichen…

  • Daten-Striptease

    Die aufgeregte Diskussion um den Ankauf von CD’s mit Daten zur Ermittlung von Steuerhinterziehung kommentiert Wolfgang Stieler in einem Blogbeitrag der Zeitschrift „Technology Review“ mit einem Hinweis auf den Daten-Striptease, zu dem Hartz-IV-Bezieher gezwungen werden: „… man hätte bei dieser Gelegenheit kritisieren können,  dass jeder, der Hartz-IV beziehen will, einen Daten-Striptease hinlegen muss, gegen den…

  • Verdacht auf Bilanzfälschung

    Den Vorwurf der Bilanzfälschung erhebt ein Hamburger Anwalt laut „Süddeutscher Zeitung“ (4.2.2010) gegen die HSH Nordbank und die Hypo Real Estate (HRE). Danach wollten Ende 2007 beide Banken verschleiern, dass in ihren Büchern mehr Risiken standen, als durch Kapitalanteile gedeckt werden konnten. Zunächst wurden deshalb von den beiden Banken in dem Projekt „St. Pancras“ Immobilienkredite…

  • 37,50 statt 8 Euro

    Mindestens zwei Krankenkassen werden über den allgemein angekündigten Zusatzbeitrag von 8 Euro monatlich hinausgehen. Sie wollen die Regelung ausschöpfen, dass den Versicherten ein Zusatzbeitrag von einem Prozent des Bruttoeinkommens abverlangt werden kann – mit der Grenze bei der Bemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies bedeutet, dass maximal ein Zusatzbeitrag von 37,50 Euro monatlich abgezogen werden könnte…

  • Zwangswirtschaft und Drohungen

    Jetzt wird also Griechenland einer von der EU kontrollierten Zwangswirtschaft zugeführt. Mit Zwang wird in der Eurozone ein neoliberales Programm exekutiert: Senkung der Löhne im öffentlichen Dienst, Abbau von Sozialleistungen. Die Botschaft ist klar: Wenn gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer sich höhere Löhne erkämpfen, oder falls eine Gesellschaft auf die Idee kommt, den öffentlichen Sektor auszuweiten und…

  • Ungewöhnliche Dividende

    Als Geschenk an den neuen Großaktionär Warren Buffett wertet die „Süddeutsche Zeitung“ (3.2.2010) die hohe Dividende und die Aktienrückkäufe, die die Rückerversicherung „Munich Re“ (früher: Münchener Rück) jetzt an ihre Aktionäre ausschüttete – 2 Milliarden Euro von den 2,56 Milliarden Gewinn, den der Rückversicherer machte. Freuen wird dies Buffett, weil er just im Januar seinen…

  • Rendite-Glück

    Ausgerechnet einer der gläubigsten Anhänger der These, dass Finanzmärkte „effizient“ seien – der Chicagoer Ökonom Eugene Fama hat in einer wissenschaftlichen Überprüfung der Realität herausgefunden, dass Erfolg von Investmentfonds ausschließlich auf Glück zurückzuführen ist. Untersucht wurden die Renditen von 3156 Investmentfonds in den Jahren 1984 bis 2006. Dabei stellte sich heraus, dass es unmöglich ist,…

  • Keiner kauft Autos

    Nach Auslaufen der Abwrackprämie brach der Autoabsatz in Deutschland ein: 181.500 Neuzulassen werden für Januar gemeldet – das schwächste Verkaufsergebnis seit der deutschen Wiedervereinigung. Aufschlussreich auch, dass im Januar 2009 die Abwrackprämie noch gar nicht wirkte, da diese erst in diesem Monat eingeführt wurde. Immerhin 9 Monate lang hatte sie dann zu Rekordverkäufen von Neuwagen…

  • VW-Stadt halbiert

    Die Steuereinnahmen der VW-Stadt Wolfsburg haben sich seit 2008 nahezu halbiert. Während der größte Steuerzahler der Stadt, der VW-Konzern von der staatlichen Subvention Abwrackprämie profitierte und Gewinne machte, geht die Kommune leer aus. Auch die Daimler-Autostadt Stuttgart hat weniger Gewerbesteuereinnahmen: Ein Minus von einem Viertel. Insgesamt steigt die Einnahmelücke der deutschen Städte um 4 Milliarden…

  • Elegante Zwänge

    …es liegt ja auch eine Schönheit und Eleganz darin, sich den Zwängen des Kapitalismus nicht nur zu unterwerfen, sondern sie ganz und gar zu der eigenen Sache zu machen. Die „Süddeutsche Zeitung“ (3.2.2010) in einer Filmkritik zu dem Film „Up in the air“, in dem George Clooney einen Mann spielt, der im Auftrag von US-Unternehmen…

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