Verdacht auf Bilanzfälschung

Den Vorwurf der Bilanzfälschung erhebt ein Hamburger Anwalt laut „Süddeutscher Zeitung“ (4.2.2010) gegen die HSH Nordbank und die Hypo Real Estate (HRE). Danach wollten Ende 2007 beide Banken verschleiern, dass in ihren Büchern mehr Risiken standen, als durch Kapitalanteile gedeckt werden konnten.

Zunächst wurden deshalb von den beiden Banken in dem Projekt „St. Pancras“ Immobilienkredite von jeweils 3,8 Milliarden Dollar in Zweckgesellschaften ausgelagert und damit aus den Büchern entfernt. In einem zweiten Schritt wurden diese Kreditrisiken dann gebündelt und an eine Zweckgesellschaft des Hedgefonds „Dynamic Credit Partners“ verkauft – für jeweils nur 3 Milliarden Dollar. Dabei soll der selbst nur sechs Millionen Euro eingebracht haben. Der Rest des Kaufpreises wurde jeweils von der einen für die andere Bank durch kurzfristige Kredite finanziert.

Nach Ablauf der Bilanzprüfung, die beispielsweise den HRE-Aktionären vorspiegelte, problemlos einen „Gewinn“ von 101 Millionen Euro ausschütten zu können, sollen die Geschäfte dann rückabgewickelt worden sein.

Die HRE wurde zwischenzeitlich vom Staat gerettet und lagert gerade 210 Milliarden Euro Finanzpapier-Schrott in eine „Bad Bank“ aus. Gegen die Vorstände der HSH Nordbank, den derzeitigen, Dirk Nonnemacher und seinen Vorgänger Hans Berger, ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg.


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