Kategorie: Zumutungen
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Markttheorie nicht haltbar
Seit den 1970er-Jahren war die Theorie, das Märkte jederzeit effizient sind, das unhinterfragte Glaubensbekenntnis der Neoliberalen. Wissenschaftler, die wie die Verhaltensökonomen, auf massenpsychologische Effekte (Herdentrieb) hinwiesen, waren in der Minderheit – obwohl schon die Internet-Blase, die der Hypothekenblase vorausging, die Theorie des jederzeit effizienten Marktes falsifiziert hatten. Jeremy Grantham schreibt in der Vierteljahresschrift der Anlagefirma…
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Geld aus Brasilien
Der Weltwährungsfonds soll – so ein Beschluss des Londoner G20-Gipfels – für 500 Milliarden US-Dollar Anleihen ausgeben, um krisengeschüttelte Länder mit Hilfszahlungen zu stützen. Doch die reichsten Länder wollen davon nur 200 Milliarden finanzieren. Eine gute Gelegenheit für Länder wie China, Russland und Brasilien sich in dieser Insititution des Neoliberalismus mehr politisches Gewicht zu verschaffen.…
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Leerverkäufe verwurstet
Der Kabarettist Thomas Reis („Henker beneide ich doch. Die verändern Menschen wirklich“) in der Frankfurter Rundschau (4.6.2009) zu verschiedenen Wirtschaftsthemen: Porsche,…,der Opel für Besserverdienende, eine Minderheitenschleuder, auch für die,die ihn sich leisten könnten, denn in einen Aston Martin passt einfach mehr rein und er ist günstiger, wird beim Porsche ein Satz Reifen fälllig, kannst Du…
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Luxushersteller-Chef ist einverstanden
Zitat aus einem Interview der Süddeutschen Zeitung (4.6.2009) mit dem Chef des französischen Herstellers von Luxus-Lederwaren Hermès, Patrick Thomas. Süddeutsche Zeitung: Frankreichs prominenter Gewerkschaftschef Bernard Thibault klagt, die Managergehälter richten sich nach der Wall Street und die Arbeiterlöhne nach China. Thomas: Mit der Aussage bin ich völlig einverstanden. Man muss einen Mittelweg finden. Wer den…
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Ägyptische Kleinsparer
Ein wenig erinnert das Ganze an die Sparvereine, die es noch vor 30 Jahren in deutschen Dörfern gab. Jedenfalls legen arme Ägypter ihr Geld in Nachbarschaftshilfe nach einem einfachen System an, das nicht nur dem muslimischen Zinsverbot genügt, sondern die Sparer auch an zinslose Kleinstkredite kommen lässt. Das Prinzip: 10 Leute schließen sich zu einem…
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Lästige Pflicht
„Seine eigenen Interessen zu erkennen, sie dezidiert zu formulieren und zu vertreten ist, so lästig es sein mag, schlicht Pflicht. Nur so kann man verhindern, dass man für die Interessen anderer missbraucht wird.“ Der Autor Wiglaf Droste in einem Interview der Frankfurter Rundschau (22.5.2009) zur Frage des Begreifens poltitischer Entscheidungswege und den darin zu findenden…
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Ein echtes Konjunkturprogramm
Schon am 16.1.2009 machten in der Frankfurter Rundschau Peter Grottian, Wolf-Dieter Narr, Roland Roth, Christoph Butterwege und Mohssen Massarat – fünf aufrechte linke Professoren (Grottian ist schon emeritiert) – einen Vorschlag für ein wirkliches Konjunkturprogramm, das allerdings leider keine Aussicht auf nur den Ansatz einer ernsthaften Diskussion hat. Wenn man schon Staatsgeld ausgibt, sollte es…
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23 Reiche wollen zahlen
Endlich mal eine Besteuerungsinitiative, die uneingeschränkt zu loben ist – nämlich die von dieter Lehmkuhl – Psychiater und Erbe eines großen Vermögens. Zusammen mit 23 Erstunterzeichnern plädiert er dafür, dass alle Besitzer von Vermögen im Wert von über 500.000 Euro zwei Jahre hintereinander je 5 Prozent ihres Vermögens abgeben sollen – für die Finanzierung der…
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Chance Kurzarbeit?
Wie wäre es, wenn der Staat die Subventionen, die er für die Verlängerung der Kurzarbeit aufwendet, für die Subventionierung einer dauerhaften Arbeitszeitverkürzung verwenden würde? Gemessen an der Produktivität müssten wir längst die 30-Stunden-Woche als Regelarbeitszeit haben. Doch der Neoliberalismus geht den umgekehrten Weg: Maximale Ausbeutung der Arbeitskraft durch Verlängerung des Arbeitstages auf der einen Seite…
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Sozial ruhig
DGB-Chef Sommer sollte nicht vor sozialen Unruhen warnen, sondern dazu aufrufen!