Bernanke beklaut

Peinlich: Im Zuge seiner erneuten Ernennung als US-Notenbankchef, kam heraus, dass eine Bande von Identitätsdieben Schecks aus der Brieftasche der Ehefrau von Ben Bernanke entwendet hatten und sich damit voriges Jahr gleich mehrmals vom Konto des Ehepaares bedienten.

Die „Frankfurter Rundschau“ (28.8.2009) witzelte, dass die Diebe Bernankes Spitznamen „Helikopter-Ben“ wohl zu ernst genommen hatten. Den Spitznamen hatte er sich erworben, weil er 2002 in einem Vortrag über den Neoliberalen-Gott Milton Friedman vorgeschlagen hatte, im Falle einer Deflation Notenbank-Geld aus Hubschraubern aufs Volk zu werfen.

US-Präsident Obama hat Bernanke gerade für eine zweite Amtszeit vorgeschlagen, was der Asien-Chef der Bank Morgan Stanley, Stephen Roach, für keine gute Idee (Quelle: telepolis) hält – weil Bernanke wie sein Vorgänger Alan Greenspan die Grundüberzeugung vertritt, die Notenbanken sollten Spekulationsblasen einfach ignorieren und lediglich nach deren Platzen mit frischem Geld eingreifen. Deswegen schritt Bernanke auch nicht gegen die Explosion des Derivate-Markts oder Geschäfte mit extremen Hebeln ein und setzte damit die Politik seines langjährigen Vorgängers fort.

Roach hält deswegen die erneute Nominierung Bernankes durch den US-Präsidenten für kurzsichtig: „Es ist als ob man einen erwiesenen Kurpfuscher für die Erfindung einer Wunderkur lobt.“ mein er und verweist darauf, dass Bernankes Verdienste im Krisenmanagement trotz der Feierlaune an der Wallstreet noch nicht sicheren Bestand haben.


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