Banken sichern sich gegen Kunden-Pleiten ab

Während kurz vor der Wahl zur Beruhigung des Volkes vom Aufschwung geredet wird, richten sich die Banken auf die ab Herbst drohenden Kreditausfälle aufgrund von Firmenpleiten ein: Die Hypo-Vereinsbank steigerte ihre Vorsorge für Kreditausfälle auf 969 Millionen Euro – viermal soviel wie im Jahr zuvor. Die Hypo-Real-Estate (HRE) steigerte die Risikovorsorge für Immobilienkredite auf 881 Millionen Euro – zwangsweise, weil Kredite, die noch vor wenigen Monaten als relativ sicher galten wackeln.

Die Banken rüsten sich für Kreditausfälle, die nach der Bundestagswahl viele Firmenpleiten auslösen werden. Das dürfte die nächste Bankenkrise auslösen – mit der Neuerung, dass nunmehr nicht mehr vergiftete Finanzderivate dafür die Ursache sind, sondern die Wirtschaftskrise im wirklichen Leben selbst.

Und weil Banker richtig rechnen, sichern sie sich schon mal ab: Die Deutsche Bank vergab zwar mit 11 Milliarden Euro 3 Milliarden Euro mehr Kreditlinien an mittelgroße Firmen als im Herbst 2007 – dem Beginn der Krise. Sie erhöhte aber auch die Risikovorsorge für Kreditausfälle auf 1,5 Milliarden Euro – im Vorjahr waren es nur 249 Millionen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung 19.8.2009


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