Fakten und Kommentare

  • Nur im Krimi wird gearbeitet

    Eine interessante Beobachtung machte das evangelische Magazin „chrismon“ (August 2010): Nur im deutschen Kriminalroman arbeiten die Helden. Im Gegensatz zur amerikanischen Literatur, wo Immobilienmakler, Autoverkäufer oder Börsen-Broker die Literatur bevölkeren sind im deutschen Roman allenfalls Berufe wie Musiker, Journalist oder Schriftsteller vertreten. Das arbeitende Volk bleibt außen vor, weil – so die Germanistin Julia Bertschik…

  • Arbeitslosigkeit und Deflation

    Während sich die deutsche Politik im Wirtschaftswachstumswert sonnt, werden in den USA langsam die Krisenphänomene deutlicher: Der Anteil der Langzeitarbeitslosen – in der Regel sehr gering und selbst während der Krisen der 1980er-Jahre niemals über ein Viertel der Gesamtarbeitslosenzahl – hat den Rekordwert von 45 Prozent erreicht, fast jeder zweite US-Arbeitslose ist länger als ein…

  • Klima und Lebensstil

    In einer ihrer Infografiken hat „Die Zeit“ (3.12.2009) anschaulich gemacht, wie der Lebensstil den Kohlendioxid-Ausstoß beeinflusst. Hier einige der Ergebnisse: Eine Mittelklasselimousine mit einem Durchschnittsverbrauch von 11 Litern Benzin auf 100 Kilometer und einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometer stösst 3670 Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr aus. Ein Kleinwagen mit einem Verbrauch von 6 Litern bringt…

  • Die Karstadt-Spieler

    Noch immer ist kein Ende des Dramas um die Karstadt-Pleite in Sicht. „Die Zeit“ (12.8.2010) hat dankenswerterweise einmal die verschiedenen Interessengruppen aufgelistet, die hier im Spiel sind: Investor Nicolas Berggruen, der das Vertrauen der Gewerkschaftsvertreter von ver.di genießt, weil sein Sanierungskonzept anerkennt, dass die Karstadt-Mitarbeiter bereits in den vergangenen Jahren durch Lohnverzichte viel zur Rettung…

  • Jubel, Trubel, Wachstum

    Mehr als 7 Prozent Wirtschaftswachstum wird für Deutschland erwartet seit die Wachstumszahl im zweiten Quartal bei 1,9 Prozent lag. Und alles jubelt: Die Krise ist vorbei! Warnende Stimmen werden überhört und die Regierung verbucht das Riesen-Wachstum als Erfolg ihrer Politik des Sparens bei den Sozialausgaben, der „Lohnzurückhaltung“ und der „Exportlokomotive“. Zur Begründung wird dann noch…

  • Privileg für Verbrecher

    Verharmlosend werden sie „Steuersünder“ genannt: Jene Millionäre und Milliardäre, die sich weigern den ohnehin geringen Anteil, den der Staat von ihnen in Form von Steuern fordert zu bezahlen. Die Schwarzgelder, die der Steuer entzogen sind, werden meist auf Konten ausländischer Banken geparkt. Und wenn dann doch einmal eine CD mit genauen Vermögensdaten in die Hände…

  • 1-Euro-Jobs nicht gesetzeskonform

    Das Gesetz fordert, dass die als 1-Euro-Jobs bekannten „Arbeitsgelegenheiten“ für Langzeitarbeitslose nachrangig zu Vermittlung und Weiterbildung behandelt werden. In der Praxis jedoch sparen die Ämter bei den Hart-IV-Empfängern sich auf diese Weise die teure Qualifizierung der Langzeitarbeitslosen. Im Schnitt sind dreimal soviele Langzeitarbeitslose in 1-Euro-Jobs geparkt (sie fallen damit aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik heraus) als…

  • 1848: hohe Steuer empfohlen

    Im „Kommunistischen Manifest“ von 1848 wird unter anderem eine „starke Progessiv-Steuer“ empfohlen – also genau die Form von Einkommenssteuer, die von den Reichen abgelehnt wird. Das Instrument war übrigens schon zu Karl Marx Zeiten nicht neu. Schon im 15. Jahrhundert mussten Venedigs Kaufleute bis zu 50 Prozent ihres Einkommens an den Stadtstaat abführen. Nebenbei: Im…

  • Lücke immer noch groß

    Zu den derzeitigen Erfolgsmeldungen aus dem neoliberalen Lager gehört, dass es plötzlich wieder ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen gebe. Doch die Statistik spricht eine andere Sprache: Die Bundesagentur für Arbeit meldet für Ende Juli zwar 108.500 freie Lehrstellen. Gleichzeitig gibt es aber immer noch 152.600 Bewerber, die zu diesem Zeitpunkt keine Lehrstelle gefunden hatten. Das…

  • Öl macht reich

    7,56 Milliarden US-Dollar hat Öl-Weltmarktführer Exxon in den 3 Monaten von April bis Juni 2010 verdient – 85 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch Konkurrenz Shell hat mit 4,5 Milliarden Dollar fast doppelt so viel Gewinn eingefahren wie im Vorjahr. Der norwegische Staatskonzern Statoil verdiente 5,93 Milliarden Dollar. Die Gewinne sprudeln kräftig, weil Rohöl derzeit…

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