Kategorie: Zumutungen
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Die Liegestühle der Titanic
Die Vorschläge der US-Regierung zur Reform der Finanzaufsicht begnügen sich damit, die Liegestühle auf der „Titanic“ umzustellen. Der US-Ökonom Barry Eichengreen (University of California) laut „taz“ (15.9.2009)
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1 Jahre Krise – keine Änderung
Die Krise ist ein Jahr alt – wenn man sie mit dem symbolträchtigen Zeitpunkt der Lehman-Pleite datiert. Und an den Finanzmärkten geht alles seinen gewohnten Gang. In der „taz“ (15.9.2009) schreiben Ines Pohl und Reiner Metzger über die Gründe: Die Gelegenheit zur Reform wurde verpasst… Es gibt keinen Wandel … wie bei den beiden Roosevelt-Präsidenten…
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Sozialausgaben besser als Subventionen
In einem Kommentar weist die „Süddeutsche Zeitung“ (10.9.2009) auf grundlegende Unterschiede in der Herangehensweise von Politikern gegenüber Autokonzernen in der Krise hin: Wärend in Deutschland Opel zur Kanzlerinnensache gerinnt und viel Staatsgeld in den Autokonzern fließt – angeblich um Arbeitsplätze zu retten (was aber fraglich ist) – hat Schwedens Miniserpräsident Frederik Reinfeldt diese Unterstützung kategorisch…
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Wähler schlimmer als Politiker
Der Philosoph Richard David Precht liest in der „Zeit“ (10.9.2009) dem verdrossenen Wahlvolk die Leviten und macht auf die Zusammenhänge mit der neoliberalen Marktreligion aufmerksam: Der Souverän, das Volk, sucht … nicht nach Weltanschauungen sondern maximal nach einer verlässlichen Rating-Agentur für die Sicherheit von Lebensperspektiven. Parteien spielen dabei nur eine untergordnete Rolle … Doch wen…
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Sozial gewonnen
Der historische Regierungswechsel in Japan war auch möglich, weil die neue Regierungspartei versprach, sich um die Sorgen der kleinen Leute zu kümmen – und nicht wie die jahrzehntelang regierende LDP um die Interessen der eng mit der Bürokratie verflochtetenen Großkonzerne. Versprochen jedenfalls wurde den Wählern der Demokratischen Partei, dass das Kindergeld erhöht, die Gebühren für…
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Man könnte, wenn man wollte
Der wissenschaftliche Beirat für globale Umweltveränderungen (WBGU) liefert der auftraggebenden Kanzlerin die Blaupause für die kommenden Verhandlungen beim Weltklimagipfel in Kopenhagen. Realistisch betrachtet, dürften die Empfehlungen und ihre Begründungen aber leider keine Chance auf Verwirklichung haben. Dabei zeigen schon die Prämissen des Beirats, worum es geht: Eine Erhöhung der durchschnittlichen globalen Temperatur von 2 Grad…
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Vernünftiger Lord
Der Chef der britischen Finanzaufsicht FSA, Lord Adair Turner, hat in einem Interview eine Lanze für die Tobin-Steuer gebrochen. Die vom Nobelpreisträger James Tobin 1972 vorgeschlagene Steuer auf alle Devisen-Transaktionen ist für den britischen Bankenaufseher ein Mittel, um gegen die überhöhte Bezahlung von Bankmanagern vorzugehen: „Wenn man die exzessiven Gehälter in einem aufgeblähten Finanzsektor unterbinden…
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Weiter so oder ausbalancieren?
In einem Artikel zu einer Studie der Hans Böckler Stiftung zeigt die „telepolis„, dass das einseitige Setzen darauf, dass Deutschland den (erwartungsgemäß) gerade an China verlorenen Titel „Exportweltmeister“ zurückerobert, fatale Folgen für die Arbeitnehmer haben könnte – mehr Leiharbeit, niedrigere Löhne, weiter geschwächter Binnenmarkt und damit weniger Einnahmen im Handels- und Dienstleistungssektor. Angesichts der Umfragen…
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Bernanke beklaut
Peinlich: Im Zuge seiner erneuten Ernennung als US-Notenbankchef, kam heraus, dass eine Bande von Identitätsdieben Schecks aus der Brieftasche der Ehefrau von Ben Bernanke entwendet hatten und sich damit voriges Jahr gleich mehrmals vom Konto des Ehepaares bedienten. Die „Frankfurter Rundschau“ (28.8.2009) witzelte, dass die Diebe Bernankes Spitznamen „Helikopter-Ben“ wohl zu ernst genommen hatten. Den Spitznamen…