Autor: Siegfried Heim

  • Seltsame Allianz

    Aktuell wird meine Facebook-Timeline geflutet mit Beiträgen deren Kernaussage variiert zwischen „Tesla ist Schrott“ und „Wegen Elon Musk kaufe ich keinen Tesla“. Dabei bildet sich eine amüsante Allianz zwischen Leuten, die Elektromobilität als maximale Zumutung empfinden und solchen, die den Kampf gegen den Kapitalismus reduzieren auf die moralische Bewertung des öffentlichen Verhaltens von Milliardären. Die […]

  • Geschichtsvergessene Nostalgie

    In diesen Tagen werden viele Filialen des Karstadt-Galeria-Kaufhof-Konzerns geschlossen. Und allenthalben wird nun beklagt, dass die Innenstädte veröden, wenn die Kaufhäuser weg sind. Manche versteigen sich sogar, dem Kaufhaus den Rang eines Kulturguts zuzuschreiben, das unbedingt erhalten werden müsse. Für die Beschäftigten sind die Schließungen ein herber Verlust und an den Standorten, wo es mit […]

  • Es war einmal – die Hoffnung

    2008 als in der „Subprime“-Krise die Banken sich plötzlich kein Geld mehr liehen, nicht mehr an ihre „Verbriefungen“ glaubten, mit hunderten Milliarden Staatsgelder „gerettet“ wurden, da schien es einen kurzen Moment so, als könnte die einsetzende Debatte über die kapitalistische Krise Wirkung entfalten. Es wurde diskutiert über Finanzmarkt-Regulierung und eine Einhegung der Macht großer Kapitalien […]

  • Wir befinden uns hier im Krieg

    Feuilleton und „Chancen“-Teil der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ (51/2018) bieten gleich dreimal Einblick in die Verwirrungen eines (links-)liberalen (Groß-)Bürgertums, dem die ökonomische Analyse fehlt und das deshalb ratlos vor der aktuellen (Rechts-)Entwicklung der Gesellschaft steht. Zunächst führt Iris Radisch mit der französischen Autorin Annie Ernaux ein Interview über die „Gelbwesten“-Bewegung. Darin wird zwar […]

  • Hoffnung auf eine weiche Landung

    „Institutionelle Anleger“ wie Lebensversicherer oder Pensionsfonds gehen gegenüber ihren Kunden langfristige Verpflichtungen ein – schließlich will der Mensch, der jahrzehntelang Sparbeträge einzahlt, diese am Ende auch ausbezahlt bekommen – möglichst mit Zinsen und ebenfalls verteilt auf viele Monate und Jahre. Deshalb betreiben diese Firmen „Risikomanagement“, um sich gegen möglichst viele Risiken ihrer Kapitalmarkt-Anlagestrategie so gut […]

  • Die schlechteste aller Welten

    Am Ende zeigt sich der Kapitalismus noch einmal von seiner hässlichen Seite. Auch im wohlhabenden Zentrum dieser Wirtschafts- und Gesellschaftsform – also im Norden Europas und Amerikas – zeigen sich überall die populistisch-autoritären Tendenzen, die dem menschenmordenden Faschismus vorausgehen. Und weil der Weg in die Diktatur gepflastert ist mit viel „Wir gegen die Feinde“ Geschrei, […]

  • Brutalisierung am langen Ende

    Die liberale Demokratie ist die ideale Staats- und Gesellschaftsform solange die kapitalistische Wirtschaft wächst.  Parlamentarismus und offene Gesellschaft geraten immer dann unter Druck, wenn die Märkte gesättigt sind und die Wachstumskurve abflacht. Aktuell kann man wieder einmal erleben, was geschieht, wenn die Konjunkturindikatoren zunehmend nahelegen, dass der aktuelle Konjunkturzyklus das Stadium „end of growth“ erreicht […]

  • Autoritärer Kapitalismus

    Für Empörung in diversen Filterblasen sorgte die Nachricht, dass beim World Economic Forum in Davos der Siemens-Chef Joe Kaeser sich bei US-Präsident Donald Trump mit der Ankündigung anbiederte, in den USA ein Werk für Stromgeneratoren errichten zu wollen – verbunden mit dem Lob für die Senkung der Unternehmenssteuern in den USA. Für Empörung sorgte diese […]

  • Märchenstunde für die Mittelschicht

    Wenn es um Steuersenkungen für Spitzenverdiener und Besitzer großer Kapitalien/Vermögen geht, dann haben die Lobbyisten der Reichen (Unternehmerverbände etc.) und die von diesen abhängigen Politiker immer das schöne Bild vom angeblich durch Einkommenssteuerzahlungen (die in Form von Lohnsteuer direkt im Betrieb einbehalten werden) gebeutelten Durchschnittsverdiener. Dankenswerterweise hat Ulirke Herrmann in einem taz-Kommentar jetzt diese „Lüge […]

  • Ideologische Illusionen

    Als nach dem zweiten Weltkrieg in Westeuropa und Nordamerika Massenproduktion und Massenkonsum beständig neues Wachstum generierten – im Schatten der allumfassenden Bedrohung eines Atomkriegs – da gab es eine ideologische Behauptung zur Rechtfertigung der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die lautete, dass „Marktwirtschaft“ und ein demokratischer Rechtsstaat einander bedingen – und nur beides zusammen dauerhaften „Frieden“ […]

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