Banken rechnen sich reich

Wie es die US-Banken geschafft haben, die Staatskredite zur Bankenrettung zurückzuzahlen und mitten in der Finanzmarktkrise ordentliche Gewinne zu machen zeigt dieser Artikel in der „telepolis“. Dort wird ziemlich genau beschrieben, wie es die Mischung aus billigem Notenbank-Geld und Bilanz-Bewertungstricks machte, dass angeblich die Finanzmarktkrise zuende geht.

Dabei zeigen diese Fakten zweierlei, was Sorgen machen sollt: Zum einen ist viel zu viel kostenloses Notenbank-Geld im Markt (was gewaltigige Inflationsrisiken beihnhaltet). Und zum anderen wird den Banken immer noch erlaubt ihre „Schrottpapiere“ – also unverkäufliche Derviate und ähnliches – als Eigenkapital auszuweisen. Mittel dazu ist die Bewertung nach dem „Fair value“ Prinzip, bei dem für die Bilanzierung die Wertpapiere in 3 Klassen eingeteilt werden, wobei nur die erste Klasse einen tatsächlichen Marktwert widerspiegelt.

So berichtet der Artikel, dass vier Fünftel des „Vermögens“ der Citigroup – insgesamt 1,1 Billionen Dollar – aus Papieren der Klasse 2 besteht, Papiere, so die Definition, für die es entweder keinen direkten Marktwert oder keine Kunden mit ausreichend flüssigen Mitteln zum Bezahlen dieser Papiere gibt. Und weitere 7 Prozent des „Eigenkapitals“ der Citigroup – 103 Milliarden US-Dollar – bestehen sogar aus gänzlich unverkäuflichem Finanzmüll der „Fair Value“ Klasse 3.

Und hier kommt das Konzept der „Bad Bank“ wieder ins Spiel. Damit kann etwa die WestLB einfach 85 Milliarden Euro unverkäuflicher Papiere aus ihrer Bilanz verschwinden lassen – selbstverständlich ohne dass das damit für die Bürger verbundene Risiko verschwindet. Die Citigroup hat auf diese Weise Finanzmüll im Einkaufswert von 965 Milliarden Dollar aus ihrer Bilanz verschwinden lassen.

Die „telepolis“ kommentiert den Vorgang sarkastisch:

Vielleicht ist angesichts dieser Bankenstrategie zur „Krisenbewältigung“ ein Vergleich mit dem Verhalten störrischer Kinder zulässig, die der Aufforderung zum Aufräumen des eigenen Zimmers nachkommen, indem sie den ganzen Müll unter den Teppich kehren oder hinter das Sofa werfen – bis es zu stinken anfängt.


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