Monat: August 2010

  • Sozialrassismus

    In einem sehr guten Artikel der „telepolis“ wird gezeigt, dass nicht nur Krawallmacher Thilo Sarrazin sozialrassistische Vorurteile gegen die Unterschichten pflegt, sondern dass Arbeitslosen-Bashing weite Kreise des besserverdienenden Bürgertums erfasst hat – mit enormen Rückwirkungen auf die Sozialstaatsdebatte – etwa bie der Frage des Sparpakets oder der Diskussion um die Erhöhung der Hartz-IV-Leistungen für Kinder. […]

  • Gier nach Unglück

    Im Fernsehtrash der privaten Medienkonzerne setzt sich gerade ein neues Format durch: erfundene Geschichten, die so gefilmt werden, dass schlichte Gemüter sie für eine Dokumentation halten (weil mit billigen Laiendarstellern verfilmt). Diese „scripted reality soaps“ leben davon, dass – so „Die Zeit“ (5.8.2010) – „die Unglicklichen gieren nach dem Schicksal noch Unglücklicherer“. Und so wird […]

  • Euro doch nicht tot

    Als der Euro bis Mai gegenüber dem Dollar bis auf 1,18 Dollar für einen Euro gefallen war, sagten die neoliberalen Lautsprecher das Ende der europäischen Gemeinschaftswährung voraus. Dann gab es das „Griechenland-Rettungspaket“ und nach schlechten Arbeitsmarktzahlen in den USA steht der Euro mit 1,32 Dollar schon wieder so gut da, wie zum Jahresanfang. Und wenn […]

  • Nur im Krimi wird gearbeitet

    Eine interessante Beobachtung machte das evangelische Magazin „chrismon“ (August 2010): Nur im deutschen Kriminalroman arbeiten die Helden. Im Gegensatz zur amerikanischen Literatur, wo Immobilienmakler, Autoverkäufer oder Börsen-Broker die Literatur bevölkeren sind im deutschen Roman allenfalls Berufe wie Musiker, Journalist oder Schriftsteller vertreten. Das arbeitende Volk bleibt außen vor, weil – so die Germanistin Julia Bertschik […]

  • Arbeitslosigkeit und Deflation

    Während sich die deutsche Politik im Wirtschaftswachstumswert sonnt, werden in den USA langsam die Krisenphänomene deutlicher: Der Anteil der Langzeitarbeitslosen – in der Regel sehr gering und selbst während der Krisen der 1980er-Jahre niemals über ein Viertel der Gesamtarbeitslosenzahl – hat den Rekordwert von 45 Prozent erreicht, fast jeder zweite US-Arbeitslose ist länger als ein […]

  • Klima und Lebensstil

    In einer ihrer Infografiken hat „Die Zeit“ (3.12.2009) anschaulich gemacht, wie der Lebensstil den Kohlendioxid-Ausstoß beeinflusst. Hier einige der Ergebnisse: Eine Mittelklasselimousine mit einem Durchschnittsverbrauch von 11 Litern Benzin auf 100 Kilometer und einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometer stösst 3670 Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr aus. Ein Kleinwagen mit einem Verbrauch von 6 Litern bringt […]

  • Die Karstadt-Spieler

    Noch immer ist kein Ende des Dramas um die Karstadt-Pleite in Sicht. „Die Zeit“ (12.8.2010) hat dankenswerterweise einmal die verschiedenen Interessengruppen aufgelistet, die hier im Spiel sind: Investor Nicolas Berggruen, der das Vertrauen der Gewerkschaftsvertreter von ver.di genießt, weil sein Sanierungskonzept anerkennt, dass die Karstadt-Mitarbeiter bereits in den vergangenen Jahren durch Lohnverzichte viel zur Rettung […]

  • Jubel, Trubel, Wachstum

    Mehr als 7 Prozent Wirtschaftswachstum wird für Deutschland erwartet seit die Wachstumszahl im zweiten Quartal bei 1,9 Prozent lag. Und alles jubelt: Die Krise ist vorbei! Warnende Stimmen werden überhört und die Regierung verbucht das Riesen-Wachstum als Erfolg ihrer Politik des Sparens bei den Sozialausgaben, der „Lohnzurückhaltung“ und der „Exportlokomotive“. Zur Begründung wird dann noch […]

  • Privileg für Verbrecher

    Verharmlosend werden sie „Steuersünder“ genannt: Jene Millionäre und Milliardäre, die sich weigern den ohnehin geringen Anteil, den der Staat von ihnen in Form von Steuern fordert zu bezahlen. Die Schwarzgelder, die der Steuer entzogen sind, werden meist auf Konten ausländischer Banken geparkt. Und wenn dann doch einmal eine CD mit genauen Vermögensdaten in die Hände […]

  • 1-Euro-Jobs nicht gesetzeskonform

    Das Gesetz fordert, dass die als 1-Euro-Jobs bekannten „Arbeitsgelegenheiten“ für Langzeitarbeitslose nachrangig zu Vermittlung und Weiterbildung behandelt werden. In der Praxis jedoch sparen die Ämter bei den Hart-IV-Empfängern sich auf diese Weise die teure Qualifizierung der Langzeitarbeitslosen. Im Schnitt sind dreimal soviele Langzeitarbeitslose in 1-Euro-Jobs geparkt (sie fallen damit aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik heraus) als […]

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