Schlecker drückt Löhne

16.500 Filialen mit 35.000 Beschäftigten zählt der Schlecker-Drogeriemarktkonzern. Vor den deutschen Arbeitsgerichten wird gerade offenbar, wie der Konzern, der offenbar in Finanzierungsschwierigkeiten steckt, sich sanieren will: Von 1998 bis 2008 zahlte Schlecker nach einem langwierigen Gerichtsverfahren seinen Beschäftigten den Tariflohn von 9,87 bis 12,34 Euro pro Stunde. Jetzt werden diese Mitarbeiter gekündigt (mit dem Argument, dass die kleinen Schecker-Filialen durch sogenannte XL-Märkte ersetzt werden sollen) und man stellt „Aushilfskräfte“ ein, die lediglich für eine Woche zum Stundenlohn von 6,78 Euro beschäftit werden.

Damit wird nicht nur der Tarifvertrag unterlaufen (was bei Nicht-Gewerkschaftsmitgliedern rechtlich zulässig ist) sondern auch die Mitbestimmung der Betriebsräte bei Einstellungen: Wenn diese die Einstellung der Wochenlöhnerinnen verweigern, folgt ein Gerichtsverfahren, das so lange dauert, dass die Betroffenen längst wieder weg sind, ehe das Arbeitsgerichtsurteil gesprochen ist.

Quelle: taz 10.10.2009


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