Öko-Ethik nicht für Mitarbeiter

Seit 1975 wirbt der Finanzdienstleister „Versiko“ damit, die für Altersvorsorge und Versicherungen eingesammelten Kundengelder nach ökologischen und ethischen Kriterien anzulegen. Das Öko- und Ethik-Image des „alternativen“ Finanzdienstleisters bekommt jetzt jedoch Risse: Wegen Umsatzeinbrüchen (Minus 38 Prozent auf 4,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2009 gegenüber Vorjahreszeitraum) werden in der Düsseldorfer Zentrale 12 der 39 Vollzeit-Arbeitsplätze gestrichen – und dazu fast alle der seit 2002 mit akademischen Quereinsteigern aufgebauten Filialen in 10 deutschen Großstädten. Die Betroffenen, die formal „freie Handelsvertreter“ sind (eine Mischung, die die Nachteile des Freiberuflertums mit der Abhängigkeit des Arbeitnehmers kombiniert), sehen sich ihrer Existenzgrundlage beraubt und vergleichen Arbeitsweisen und Vergütung von „Versiko“ nun mit dem der berüchtigten Branchenriesen und bloß provisionsorientierten Strukturvertriebe AWD und MLP. Angeblich hat „Versiko“ noch 50.000 Kunden – die, so Branchengerüchte, an einen Finanzmakler verkauft wurden – was die Versiko-Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal bestreiten.

Quelle: taz 8.10.2009


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