Fakten und Kommentare

  • Verdienen mit Ölpest-Risiko

    Wenige Stunden bevor die Ölpest-Katastrophe im Golf von Mexico begann, ging in der Schweiz eine Firma an die Börse: das amerikanische Unternehmen Transocean, das vom Steuerparadies Cayman-Inseln ins schweizerische Steuerparadies Kanton Zug (Steuersatz auf Gewinne: 0 Prozent, besteuert wird das nominelle Firmenkapital mit 0,02 Promille pro Jahr) gewechselt war. Die Firma Transocean ist Besitzer und…

  • Synthetische Wetten

    Wegen sogenannter „synthetischer“ CDO’s wird die Bank Goldman Sachs in den USA vor Gericht von der amerikanischen Börsenaufsicht verklagt (Klage 10 CV 3229 SEC vs. Goldman Sachs) – d.h. nicht wegen dieser „Finanzprodukte“, sondern wegen zu wenig ausführlicher Informationen darüber im Ausgabeprospekt. In der „Zeit“ (22.4.2010) wird beschrieben, wie diese Finanzprodukte funktionieren: während bei normalen…

  • Profiteure des Bankrotts

    Aus der Pleite der Lehman-Brothers Bank haben etliche Firmen großen Gewinn gezogen. Die „International Herald Tribune“ (5.5.2010) hat die Rechnungen zusammengestellt: 262,2 Millionen Dollar berechnete die Firma Alvarez & Marsal als Kosten für das vorübergehende Management der Pleite-Bank 164,8 Millionen Dollar berechnete die Kanzlei Weil, Ghotshal & Manges als Chefberater der Schuldner der Bank 48,4…

  • Spiel beenden!

    In einem lesenswerten Debattenbeitrag für die „taz“ (17.5.2010) zeigt der Wiener Ökonom Stephan Schulmeister, was die Alternativen im derzeitigen Euro-Poker sind: Der Finanzkapitalismus lässt sich nicht restaurieren, entweder dieses System geht bankrott oder das europäische Sozialmodell samt Euro. Schulmeister kritisiert, dass die EU mit ihren Maßnahmen – die Stützung des Euro durch Hilfe für die…

  • Merkel gegen Transaktionssteuer

    Nur für’s Protokoll: Beim DGB-Bundeskongress forderte dessen Vorsitzender Michael Sommer noch einmal nachdrücklich die Einführung einer Finanzmarkt-Transaktionssteuer (um Spekulationsgewinne abzuschöpfen und Finanzmarkt-Geschäfte zu unterbinden, die aus Wetten auf minimale Kursunterschiede bestehen). Die bei diesem Gewerkschaftstreffen anwesende Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte diese Steuer ab und warb stattdessen für das Placebo „Bankenabgabe“ (dort zahlen die Banken 100…

  • Gewerbe-Immobilien-Blase platzt gerade

    Derzeit berechen die Preise am US-Gewerbeimmobilienmarkt ein. Laut „taz“ (17.5.2010) könnte dies nach Berechnungen des internationalen Währungsfonds (IWF) einen Abschreibungsbedarf bei den Banken von fast 590 Milliarden Dollar auslösen. Zum Vergleich: Der Crash am Eigenheimmarkt der USA – Auslöser der aktuellen Finanzmarktkrise – hatte Wertberichtigungen von nur 520 Milliarden Dollar zur Folge.

  • China handelt

    Eine Kohlendioxid-Steuer will China einführen. Entsprechendes kündigte die Regierung über eine Wirtschaftsseite im Internet an. Die Vorteile einer solchen Steuer für China sind vielfältig: Weniger Ärger mit den USA, die chinesische Importe mit Kohlendioxid-Strafzöllen belegen wollen Abkühlung der überhitzten Inlandskonjunktur Modernisierung umweltverschmutzender Altanlagen Quelle: telepolis

  • Leichte Inflation hat Vorteile

    Für eine „moderate“ Inflation plädiert die „telepolis“ in diesem Artikel: Eine Inflationsrate von 5 bis 7 Prozent – so das Kernargument – habe schon mehrmals Staaten wie USA und Großbritannien geholfen, übergroße Staatsdefizite abzubauen, ohne das Wirtschafts- und Sozialsystem als ganzes zu gefährden. Da Arbeitnehmer über entsprechende gewerkschaftliche Lohnforderungen in so einem Fall bei den…

  • SPD schon wieder Verräter

    „SPD rennt mit Karacho in die Ypsilanti-Falle“ schreibt die „telepolis“ und analysiert klar, dass die SPD wie schon in Hessen und Thüringen auch in Nordrhein-Westfalen der CDU zur Macht helfen wird. Das Muster ist einfach: Weil man nicht gegen die Propaganda-Abteilung der CDU, die „Bild“-Zeitung regieren will, wird es nichts werden mit rot-rot-grün in NRW.…

  • Inflation? Deflation? Beides!

    Was kommt den nun? Inflation oder Deflation? Die Antwort ist einfach: Beides! Die Geschichte des Nachkriegs-Kapitalismus zeigt’s: Steigende Kaufkraft der Lohnabhängigen sorgte für Massenkonsum und Wirtschaftswachstum. Als dieses sich in gesättigten Märkten abschwächte stiegen die Sozialstaats-Kosten und die Staatsschulden wuchsen – die Inflation zog an. Es folgte die neoliberale Krisenbewältigung: Deflation durch Lohnsenkung und Entfesselung…

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