Inflation – Gefahr oder nicht?

„Die Zeit“ (Nr. 24, 4.6.200) riss eine Debatte zur Inflationsgefahr an. Befürworte Uwe Jean Heuser wies darauf hin, dass derzeit nicht nur die Rohstoffpreise kräftig anziehen, sondern die geplatzten Finanzblasen vor allem darauf zurückzuführen waren, dass die Notenbanken mit einer Niedrigzinspolitik zuviel Liquidität in die Geldmärkte gepumpt hatten und dieses „Mehr vom Alten“ jetzt durch die staatlichen Bankenstützungen noch verstärkt würde.

Demgegenüber meinte Mark Schieritz, dass keine Inflationsgefahr bestünde, weil die Finanzblasen nicht durch Notenbank-Geld befeuert wurden, sondern durch die Privatkredite, die Banken den Spekulanten gewährten. Der Fehler sei also nicht die Niedrigzinspolitik der US-Notenbank gewesen, sondern die Weigerung des damaligen Fed-Chefs Greenspan, die Finanzmärkte zu regulieren. Inflation sei auch ausgeschlossen, weil das japanische Beispiel zeige, dass trotz hoher Staatsverschuldung (prozentual doppelt soviel wie in Deutschland) die Preise nicht stiegen und deshalb die Geldgeber bei der Refinanzierung von Staatskrditen die Zinsschraube auch nicht anzögen.

Man darf also auch hier gespannt sein, wer recht hat – Optimisten oder Pessimisten.


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