Kategorie: Zumutungen

  • Antisemitischer Antikapitalismus

    In einem lesenwerten Beitrag auf der neuen Diskussionsseite des ver.di-Bildungszentrums  Haus Brannenburg – „Du, Kollege bist in der Krise“ – setzt sich Dolf Schiesser mit fragwürdigen Meinungen zum Krisengeschehen auseinander – insbesonder mit einer hinter dem Wort „Gier“ vergessenen systematisch-ökonomischen Analyse des tatsächlichen Kapitalismusgeschehens und dem ebenfalls in diesem Begriff steckenden antisemitischen Unterton vom „gierigen,…

  • Beschäftigte bezahlten Gierige

    Klaus Hubert Görg, Insolvenzverwalter des Arcandor-Konzerns fand deutliche Worte: Für kurzfristig lockergemachte Geldmittel ruinierten Inhaber (Madeleine Schickedanz) und Management (Thomas Middelhoff) die Substanz und die Ertragskraft der Unternehmen des Arcandor-Konzerns. Die 3700 Beschäftigten von Primondo/Quelle, die jetzt gekündigt werden, zahlen mit ihren Arbeitsplätzen für ein Management, das alle Vermögenswerte an undurchsichtige Finanzinvestoren verhökerte und sich…

  • Wie lange dauert der Winter?

    Die „Süddeutsche Zeitung“ (12.8.2009) hat sich ein wenig mit den Theorien des russischen Ökonomen Nikolaj Kondratieff (1892-1938) befasst. Dieser teilte die Wirtschaft in „lange Zyklen“ ein, die jeweils etwa 50 Jahre dauern. Am Anfang sind diese Zyklen bestimmt von neuen Erfindungen (1787 Dampfmaschine und Spinnmaschine, 1843 Eisenbahn und Stahlschmelze, 1898 Elektrizität und Chemieindustrie, 1949 Automobil…

  • Kein Aufschwung, Deflation, Schuldenbremse

    Heiner Flassbeck, Chef der UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz (Unctad) schreibt in der „taz“ (25.7.2009) gegen den „die Krise ist beld zuende“ Optimismus von neoliberalem Medien-Mainstream und herrschender Politik an: Die deutsche Wirtschaft ist ganz unten. Die Auslastung des Maschinenparks … hat ein historisch tiefes Niveau erreicht und die Tatsache, dass die Auslastung der Arbeitskraft ähnlich gering…

  • Falsche Skandale lenken Wähler ab

    Plakativ machte die „tageszeitung“ (29.7.2009) darauf aufmerksam, dass Medien die Wähler mit falschen Skandalen ruhig stellen: „850.000 Dienstwagen weg, und keiner regt sich auf“ titelte das Blatt um klar zu machen, dass Ministerin Schmidts gestohlener Dienstwagen und dessen Privatnutzung am Urlaubsort die unter allgemeinem Gejohle durchs Dorf getriebene Sau ist, während gleichzeitig der wirkliche Skandal…

  • Gewinne und Boni

    In der „Zeit“ (23.7.2009) weist Arne Storn auf einiges hin, was sich hinter den Milliardengewinnen der internationalen Großbanken im 2. Quartal (Goldman Sach 3,4 Miliarden Dollar, JPMorgan Chase 2,7 Milliarden, Bank of America 3,2 Milliarden, Citigroup 4,3 Milliarden) verbirgt und macht einen gut begründeten Vorschlag gegen die Finanzmarkt-Zockerei: Zu den Hintergründen der Gewinne: Sie sind…

  • Kurzarbeit neu denken

    In der Frankfurter Rundschau (9.7.2009) verweist der Philosoph Frithjof Bergmann darauf, dass in den USA bereits vor 25 Jahren ein kreativer Ansatz zum Umgang mit Kurzarbeit entwickelt wurde: Statt Phasen mit 4 Arbeits- und 3 Freitagen schlugen Gruppen von Gewerkschaftern und Arbeitslosen damals vor, Phasen mit 4 Monaten Arbeit und 2 Freimonaten einzulegen – um…

  • Unverantwortlich und wahnsinnig

    Die Finanzinvestoren zocken schon wieder ordentlich in Öl, die Bankmanager warnen schon wieder vor zu viel Regulierung, und die Politiker … streiten lieber um Steuersenkungen… Nicht besser das Finanzministerium und die Bundesbank. Die zentralen Krisenbekämpfer sprechen am liebsten über Exit-Strategien, wie sie nach der Krise wieder ordnungspolitisch sauber den Staatshaushalt sanieren wollen… Jede einzelne Tat…

  • Moral verhindert Geldverdienen

    Hätte ich es mit Menschen anstatt mit Märkten zu tun gehabt, wären moralische Entscheidungen unvermeidbar gewesen, und ich hätte nicht so erfolgreich Geld verdienen können. George Soros, der im deregulierten Wettbewerb viele Milliarden verdiente und heute den „Raubtierkapitalismus“ anprangert. (Quelle: Süddeutsche Zeitung 17.6.2009)

  • Nachfrage schwach, Angebot stark

    „Die derzeitige Rezession im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist ganz überwiegend Folge einer globalen Nachfrageschwäche und nicht Zeichen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit“ Gernot Nerb, Volkswirt beim Ifo-Institut (laut Frankfurter Rundschau, 16.6.2009)

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