Monat: Juli 2010

  • Öl macht reich

    7,56 Milliarden US-Dollar hat Öl-Weltmarktführer Exxon in den 3 Monaten von April bis Juni 2010 verdient – 85 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch Konkurrenz Shell hat mit 4,5 Milliarden Dollar fast doppelt so viel Gewinn eingefahren wie im Vorjahr. Der norwegische Staatskonzern Statoil verdiente 5,93 Milliarden Dollar. Die Gewinne sprudeln kräftig, weil Rohöl derzeit […]

  • Stiglitz‘ Vorschläge

    Der Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz kritisiert aktuell den europäischen Sparkurs zur Senkung der Staatsschulden. Denn während gerade die Gefahr steigt, dass in den USA der Privatkonsum einbricht und das Land in eine tiefe Rezession rutscht, wird in Europa nichts getan, um den Privatkonsum anzukurbeln. Insbesondere Deutschland setzt weiter einseitig auf Exportüberschüsse. Aber auch für die Amerikaner […]

  • Mehrwertsteuer rauf – Gewinnsteuer runter

    Rumänien erlebt gerade, wie die Finanzdiktatur des Weltwährungsfonds wirkt – und welche Ideologien dabei im Spiel sind. Wegen der aus der Finanzmarktkrise resultierenden Staatsschulden musste Rumänien beim IWF Notkredite aufnehmen. Diese sind mit einem neokolonialen Eingriff des IWF in die Steuerautonomie des Landes verbunden. Zunächst musste die Regierung den Mehrwertsteuersatz von 19 auf 24 Prozent […]

  • Reiche werden schneller reicher

    1979 hatte das reichste Prozent der US-Amerikaner im Durchschnitt das 7,9-fache Einkommen wie die Mittelschicht – das mittlere Einkommens-Fünftel. 10 Jahre später, 2007, war dieser Unterschied auf das 23,9-fache angewachsen. Im selben 10-Jahres-Zeitraum war das Einkommen des ärmsten Fünftels der Bevölkerung um 16 Prozent gewachsen, das Mittelschicht-Fünftel hatte einen Einkommenszuwachs von 25 Prozent. Dagegen konnte […]

  • Enger wohnen!

    Eine interessante historische Betrachtung zur Wohnfläche macht die telepolis in diesem Artikel. Die Betrachtung zeigt, dass die aktuelle Diskussion, den Hartz-IV-Empfängern den Wohnraum-Anspruch von derzeit 45 Quadratmetern (1-Personen-Haushalt) auf bis zu 25 Quadratmeter zu senken, auch schon in der Wirtschaftskrise 1929 aktuell war. Immerhin wollten damals Bauhaus-Architekten dem Fabrikarbeiter noch ein Häuschen mit Mini-Garten und […]

  • Hungerlöhne machen Hungerrenten

    Die erleichterte Zulassung der befristeten Beschäftigung im Jahr 1984 bezeichnet deren Erfinder Norbert Blüm – damals Arbeitsminister der CDU-FDP-Bundesregierung, heute als seinen größten politischen Fehler (1984 meinte er noch „Lieber befristete Arbeit als unbefristet arbeitslos“). Blüm hat erkannt, wozu die erleichterte Befristung führt: „Aus Hungerlöhnen werden Hungerrenten“ Das ist statistisch untermauert: ein Viertel aller Arbeitnehmer […]

  • Jeder 4. ohne Normaljob

    24,8 Prozent aller Arbeitnehmer sind laut statistischem Bundesamt „atypisch“ beschäftigt – also Leiharbeitet, Teilzeitbeschäftigte mit weniger als 20 Wochenstunden oder in einer befristeten Anstellung. Diese 7,6 Millionen Arbeitnehmer im Jahr 2009 sind deutlich mehr als die 5,3 Millionen im Jahr 1998 (16 Prozent). Fast jeder vierte Arbeitnehmer hat damit kein geregeltes Normalarbeitsverhältnis mehr. Normalarbeitsverhältnisse werden […]

  • Manager in Partystimmung

    Das vom neoliberalen Papst Hans-Werner Sinn geleitete Ifo-Institut hat eine ohnehin fragwürdige Methode, seinen sogenannten Geschäftsklima-Index zu ermitteln. In einer monatlichen Umfrage sollen 7000 Unternehmen des Bauhauptgewerbes, der Industrie sowie des Groß- und Einzelhandels angeben, wie sie ihre aktuelle Lage einschätzen (gut, befriedigend, schlecht) und wie sie ihre wirtschaftliche Zukunft sehen (günstiger, gleichbleibend, ungünstiger). Aus […]

  • Tödliche Importkohle

    Ein gutes Beispiel zum Wirken von Entscheidungen in Deutschland auf die Menschen in anderen Ländern liefert Sebastian Rötters von der Menschenrechtsorganisation FIAN im taz-Interview (23.7.2010): In Deutschland fördern Politiker den Bau von Kohle-Großkraftwerken (Krefeld, Datteln, Moorburg). Diese Kraftwerke werden mit Importkohle betrieben. Die kommt zum Beispiel aus der Mine Cerrejón in Kolumbien, wo der Abbau […]

  • Vorrang für Besserverdienende

    Dass Eltern, die auf Hartz IV angewiesen sind, künftig kein Elterngeld mehr bekommen, ist politisches Kalkül der CDU-Familienministerin Kristina Schröder: Sie fördert lieber besserverdienende Ehemänner mit dem Elterngeld als Eltern, die Hartz-IV benötigen. Die „taz“ (6.7.2010) kommentierte diesen Vorgang treffend mit „Priorität: Besserverdienende“.

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